17. April 2024 by Alexandra Haber

Die Magendrehung – Der Notfall unter den Notfällen

Auch bei unseren Fellnasen gibt es einige Notfälle, bei denen man keine Zeit verlieren darf.
Akute Blutungen, Drehungen von Milz oder innenliegenden Hoden, Darmverschlüsse oder -einstülpungen, akutes Lungenödem oder aber auch die Magendrehung.
Dies ist wohl der Notfall bei dem man absolut keine Zeit verlieren darf, um den betroffenen Hund zu retten. Ist der Magen einmal abgedreht, kommt es schnell zu Durchblutungsstörungen und Ansammlungen von Toxinen im Körper. Die Tiere können sehr schnell in einen Schock geraten und daran versterben, Schnelligkeit ist geboten!!
Betroffen sind vor allem mittelgroße bis große Hunde. Früher meinte man die Drehung des Magens passiert vor allem wenn Hunde nach dem Fressen rumtollen. Mittlerweile wird auch eine genetische Prädisposition diskutiert. Allerdings ist die Entstehung einer Magendrehung noch nicht vollständig geklärt und daher sollte man trotzdem versuchen seinem Hund nach dem Füttern erst ein wenig Ruhe zu gönnen. Wichtig ist auch ein mehrmaliges Füttern am Tag und nicht nur eine große Portion täglich zu geben.

Symptome einer Magendrehung:
Sollte ihr Hund plötzlich einen dicken Bauch (Achtung bei tiefbrüstigen Hunden, kann dies oft nicht so gut beobachtet werden) bekommen, versuchen zu Erbrechen, aber es kommt kein Inhalt und eine akute Verschlechterung des Allgemeinbefindens aufzeigen, versuchen Sie sofort einen Tierarzt ausfindig zu machen, der Ihren Hund schnell untersuchen und auch operieren kann.
Das wichtigste Diagnostikum bei einer Magendrehung ist neben der klinischen Untersuchung das Röntgenbild, welches einen extrem aufgegasten Magen mit einer Zipfelmützenbildung zeigt.
Sollte dies der Fall sein ist ein schnelles Handeln angesagt. Der Patient benötigt sofort Infusionen und der Magen muss abgegast werden. Danach muss operiert werden, der Magen aufgedreht, gespült und mittels Gastropexie an der seitlichen Bauchwand angenäht werden, damit ein erneutes Drehen vermieden werden kann. Eine Magendrehung ist immer ein sehr kritischer Eingriff. Ob es der Patient wirklich schafft, zeigen die Tage nach der OP. Beim Aufdrehen des Magens werden Toxine/Giftstoffe frei, die im schlimmsten Fall auch zum Tod des Patienten führen können. Manchmal ist der Magen schon so lang abgedreht, dass es fraglich sein kann, ob er sich wirklich erholt. Bei der OP muss außerdem auch auf die Milz geachtet werden, die sich bei der Drehung des Magens auch mit dreht und gegebenenfalls entfernt werden muss, sollte sie sich nicht innerhalb ein paar Minuten wieder erholen.
Nach der OP ist ein langsames Anfüttern und Schonen sehr wichtig.
Ist Ihr Hund nach 10 Tagen zum Fädenziehen stabil, können wir auch Entwarnung geben und er ist über den Berg.