Category: Allgemein

22. März 2024 by Alexandra Haber 0 Comments

Die Kastration – ein viel diskutiertes Thema

Viele Tierbesitzer stellen sich die Frage, ob Sie ihren vierbeinigen Liebling kastrieren lassen sollen oder nicht.
Dies kann auch ein Tierarzt pauschal nicht beantworten, zumindest wenn es um Hunde geht.

Bei Katzen 🐈 ist die Antwort ein klares JA zur Kastration, außer natürlich bei Zuchtkatzen.
Katzen haben einen ausgeprägten Sexualtrieb. Kater verteidigen ihr Revier bis aufs Blut wenn es sein muss und mit den Hormonen im Gepäck kann dies noch viel schlimmer sein als ohne. Der Umkreis, in dem sie sich bewegen, schrumpft mit der Kastration und auch der Verteidigungsdrang wird weniger.
Kätzinnen haben eine induzierte Ovulation, dass heißt sie können ständig und immer rollig werden, sobald sie einer Stimulation ausgesetzt sind. Dies kann auch zur Dauerrolligkeit führen vor allem für die Kätzin puren Stress bedeutet. Wenn es nicht zur Trächtigkeit kommt, kommt es meistens sehr schnell zu Veränderungen der Gebärmutter und nicht selten bekommen schon sehr junge Katzen eine Gebärmuttererkrankung, wie eine Pyometra (Eiter in der Gebärmutter) oder eine Hämometra (Blut in der Gebärmutter), welche dann am besten durch eine Notkastration zu beheben sind. Oft sind diese Veränderungen so stark, dass die OP für die Katzen kein Kinderspiel ist und eine intensive Nachsorge mit Infusionen nötig sind.
Aus Tierschutzgründen ist eine Kastration dringend angezeigt, Katzenleid ist nicht nur im Ausland ein Thema, sondern spielt sich auch genau vor unserer eigenen Tür ab.

Bei Hunden 🐕 ist das Thema Kastration sehr kontrovers zu diskutieren.
Bei Rüden ist eine Kastration nur notwendig, wenn sie aufgrund von Hormonen aggressiv auf andere Hunde reagieren oder eine starke Hypersexualität zeigen, was viel Stress für alle Beteiligten und auch für den Rüden selber bedeutet. Weitere Gründe können Prostatavergrößerungen oder Hodentumoren sein, welche im Alter auftreten können. Bei Kryptorchismus, also Hoden, die nicht abgestiegen sind und im Bauchraum oder in der Leiste zu liegen kommen, ist eine Entfernung dieser Hoden dringend zu empfehlen, da sie durch die wärmeren Temperaturen zur Entartung neigen und die Gefahr einer sehr schmerzhaften Hodentorsion (Hodendrehung) besteht.
Sollte nicht ganz klar sein, ob das unerwünschte Verhalten des Rüden nur durch Hormone bedingt ist, kann dies durch einen Kastrationschip herausgefunden werden. Dieser Chip ist eine chemische Kastration, welcher die Hormone unterdrückt und eine Kastration vortäuscht. Es gibt einen Halbjahres- und Ganzjahres-Chip. Sollte sich das Verhalten während der Wirkung des Chip positiv verändern, raten wir danach zu einer chirurgischen Kastration, da dieser Chip nicht als Dauerlösung angewendet werden sollte.

Bei Hündinnen wird seit Jahren viel über die Kastration gestritten, ob sinnvoll oder nicht, bzw. wann der perfekte Zeitpunkt dafür ist.
Generell ist es leider so, dass wir viele ältere Hundedamen haben, die nicht kastriert sind und uns mit einer Gebärmuttervereiterung vorgestellt werden. Ohne Trächtigkeiten kommt es auch hier schnell zu Veränderungen wie Endometriose, Zysten an den Eierstöcken und im schlimmsten Fall zu Eierstockstumoren oder eben Gebärmuttervereiterungen. Erste Anzeichen sind bereits verzögerte oder ausfallende Läufigkeiten.
Von einer Läufigkeitsunterdrückung mittels Spritze ist absolut abzuraten, da diese die Gebärmutterveränderungen begünstigen.
Der perfekte Zeitpunkt einer Kastration ist zwischen der ersten und zweiten Läufigkeit. Die Hündinnen sind dann erwachsen und ausgewachsen und eine Osteoporose im Alter wird somit unwahrscheinlicher. Das Auftreten von Gesäugetumoren wird zu diesem Zeitpunkt auch vermindert.
Nach der Läufigkeit muss ca 8 Wochen gewartet werden, bis die Hündin kastriert wird, da die Blutungsneigung in der hormonellen Phase sonst zu hoch ist.
Klare Kontraindikation für eine Kastration ist bereits bestehende starke Gelenksdysplasien bei jungen Hunden (zB HD,ED), da die fehlenden Hormone dies noch verschlechtern können.
Bei jungen Hunden kann es ausreichen eine Ovariektomie durchzuführen, also nur die Entnahme der Eierstöcke, nicht der ganzen Gebärmutter. Dies muss aber im Einzelfall entschieden werden und sollte die Gebärmutter in der OP bereits Veränderungen aufweisen, so muss sie ganz entfernt werden.
Eine Komplikation im Alter, vor allem bei größeren Hunden, kann eine Inkontinenz sein. Diese kann aber durch Medikamente in den meisten Fällen sehr gut eingestellt werden.

Letztendlich sollte die Kastration zumindest bei Hunden immer eine individuelle Entscheidung sein und das Für und Wider abgewägt werden.
Gerne können wir Sie und ihren Vierbeiner beraten.

2. Februar 2024 by Alexandra Haber 0 Comments

Was tun, wenn der beste Freund geht

Der schwerste Gang im Leben eines Tierbesitzers ist wohl der zum Tierarzt, um seinem besten Freund einen würdigen Abschied zu bereiten.

Leider müssen unsere Haustiere im Regelfall vor uns gehen und das tut oft sehr weh.

Uns voraus haben die Fellnasen aber, dass sie sich nicht bis zum letzten Atemzug quälen müssen, mit Schmerzmittel irgendwie am Leben erhalten oder in einem Bett an tausend Schläuchen darauf warten müssen endlich einzuschlafen. Nein, unsere Fellnasen dürfen in Würde gehen, wenn es nicht mehr geht.

Aber wann ist der richtige Zeitpunkt?

Das ist eine Frage, die sich viele Tierbesitzer oft stellen. Leider kann oftmals auch der Tierarzt diese Frage nicht klar beantworten. Die paar Minuten auf dem Behandlungstisch zeigen uns meist nicht, wie die Lebensqualität des Vierbeiners noch ist. Das kann nur der beste Freund einschätzen. Hat ihre Fellnase noch Lebensfreude oder liegt sie nur herum und nimmt nicht mehr am Leben teil? Gibt es mehr schlechte als gute Tage? Frisst er und putzt sich noch?

Natürlich lassen wir sie mit der Entscheidung, ob Ihr Tier euthanasiert werden solllte nicht alleine, aber wir können ihnen die Entscheidung in keinem Fall abnehmen.

Wie läuft es ab, wenn die Entscheidung gefällt ist?

Die Einschläferung an sich ist sehr schonend für ihren Vierbeiner. Mittels eines Venenkatheters wird ihm eine Narkose verabreicht, er schläft ruhig und schnell ein und aufgrund der Überdosierung des Medikamentes hat er es schnell geschafft, ohne etwas zu merken. Sie können natürlich die ganze Zeit über bei Ihrem Liebling bleiben.

Was dann?

Nun gibt es mehrere Möglichkeiten: Sie können ihr Tier selbst zu Hause begraben, sofern Sie einen eigenen Garten haben, der nicht im Wasserschutzgebiet liegt. Oder Sie lassen Ihre Fellnase bei uns und wir kümmern uns um alles Weitere.

Eine weitere Möglichkeit heutzutage sind Tierbestattungen, bei denen sie ihr Tier z.B. einäschern lassen können und die Asche in einer Urne nach Hause bekommen.

Bei weiteren Fragen wenden sie sich gerne an uns.

31. Dezember 2023 by Alexandra Haber 0 Comments

Änderung Notdienst

Liebe Tierbesitzer,
ab dem neuen Jahr wird es bei unserem Notdienst eine kleine Änderung geben:

  • Die Notfallsprechstunde am Samstag von 9 bis 10 Uhr bleibt wie gewohnt bestehen und wird auch weiterhin im normalen Satz verrechnet
  • Samstag: im Notdienst sind wir dann wieder im Zeitraum von 18 bis 19 Uhr für euch erreichbar
  • Sonntag und an allen Feiertagen: im Notdienst sind wir jeweils in den Zeiträumen von 9 bis 10 Uhr und von 18 bis 19 Uhr erreichbar
  • Nachts: im Notdienst sind wir weiterhin wie gehabt ab 19 Uhr für euch erreichbar, sofern es nicht überhand nimmt

Dies bedeutet nicht, dass wir automatische zu diesen Zeiten in der Praxis sind! Eine telefonische Voranmeldung ist daher zwingend notwendig.
Also bitte immer erst vorher anrufen.

Wir bemühen uns so gut es geht erreichbar zu sein. Aber auch Tierärzte müssen mal schlafen.
Sollten wir einmal nicht erreichbar sein, dann wendet euch bitte an den Diensthabenden Tierarzt vom Ringnotdienst.

Wir wünschen einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr für euch und eure Vierbeiner. 🌟

12. Dezember 2023 by Alexandra Haber 0 Comments

Silvester – nicht für alle eine Freude

Schon in wenigen Wochen steht Silvester vor der Tür. Viele Hunde 🐕 und Katzen 🐈‍⬛ sind an diesem Tag sehr ängstlich oder sogar panisch, da sie nicht wissen was passiert.

Unser Rat:
Macht euren letzten Spaziergang schon am späten Nachmittag und schließt dann Fenster und Rollläden. Katzen 🐈 mit Freigang sollten ab dem Nachmittag nicht mehr nach Draußen gelassen werden.
Immer wieder laufen Tiere wegen dem Feuerwerk panisch weg oder verkriechen sich und sind mehrere Tage nicht mehr auffindbar.

Sollte ihr Liebling sehr viel Stress oder Panik haben, kann man ihn auch medikamentös unterstützen. Die Präparate müssen allerdings bereits 10-14 Tage vorher gegeben werden. Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

4. Dezember 2023 by Alexandra Haber 0 Comments

Weihnachtsdeko und Leckereien

Weihnachtsdeko und Leckereien sind auch für unsere vierbeinigen Familienmitglieder interessant!

Der 1. Advent 🎄 steht vor der Tür und die Wohnungen werden wieder weihnachtlich dekoriert.
Vor allem Lametta, Engelshaar und Geschenkband kann für Hund und Katzen schnell gefährlich werden, da es häufig im Darm stecken bleibt und eine Darmauffädelung oder einen Darmverschluss auslösen kann.

Auch die Leckereien wie Plätzchen und Schokonikoläuse können den Vierbeinern schnell zum Verhängnis werden. Kakao ist für Hunde und Katzen giftig. Je höher der Kakaoanteil in einer Schokolade ist, desto schlimmer fallen Symptome aus, die im schlimmsten Fall auch tödlich enden können.
Solltet ihr mit Xylit, oder auch Birkenzucker genannt, backen, dann gebt besonders Acht, dass euer Liebling nichts davon erwischt. Xylit führt schon in geringsten Dosen zu Unterzucker und Leberversagen und endet sehr schnell tödlich.

Wir wünschen euch eine schöne Vorweihnachtszeit und hoffen, dass alle Vierbeiner gesund bleiben 😊

17. Oktober 2023 by Alexandra Haber 0 Comments

Achtung vor Parvovirose

Leider hatten wir bereits einige Fälle von Parvovirose bei Hund 🐶 und Katze 🐱 in unserer Praxis.
Die hochansteckende Virusinfektion, die auch unter Katzen- oder Hundeseuche bekannt ist verläuft ohne Behandlung meist tödlich. Selbst bei intensivster Therapie an der Infusion sterben viele der erkrankten Tiere an der schweren Krankheit.
Der einzige Schutz ist die Impfung, die bereits im Welpenalter in der 8. und 12. Lebenswoche durchgeführt werden sollte.
Leider ist die Impfbereitschaft der Tierbesitzer in den letzten Jahren mehr und mehr gesunken, was nicht nur dem Parvovirus, sondern auch anderen Erkrankungen den Weg bereitet, sich wieder auszubreiten.

Auch Krankheiten, wie die Leptospirose, mit der sich Hunde über kontaminiertes Wasser in Pfützen und stehenden Gewässern infizieren können, werden wieder vermehrt diagnostiziert.

Aber nicht nur bei Hunden und Katzen sind sind Impfungen für einen guten Schutz wichtig. Auch bei Heimtieren 🐰 werden die Folgen von Infektionenskrankheiten oft unterschätzt. Beim
Kaninchen spielt vor allem RHD, auch Chinaseuche genannt, und Myxomatose eine bedeutende Rolle. Alle Tiere sind potentielle Empfänger der durch Stechmücken und Fliegen übertragenen Erkrankungen.
Vor allem RHD ist hochansteckend und führt innerhalb weniger Tage zum Tod der Tiere.

Bitte lasst eure Tiere impfen!! Wir beraten gerne zu den nötigen Impfungen und stimmen diese individuell auf euren Liebling ab. 😊

Auf dem Bild seht ihr die kleine Camilla, die nach über einer Woche Intensivtherapie in unserer Station die Parvovirose besiegt hat. Links neben ihr ihre Mutter, die nun bei uns geimpft wurde.

3. September 2023 by Alexandra Haber 0 Comments

Kleiner Wildkater Freddy: Glück im Unglück

Wiesenfestsamstag in Münchberg, 22 Uhr, das Telefon klingelt: Ein aufgeregter Mann am Telefon hat gerade ein kleines Bauernhofkätzchen angefahren. Er wird natürlich sofort in die Praxis bestellt und der kleine Fundkater untersucht.

Dort angekommen erwartete uns ein kleines getigertes, verängstigtes Fellknäuel 🐈 , ca. 5-6 Wochen alt, fauchend und nach seiner Mama schreiend.
Der Kleine hat das Beinchen gebrochen und blutet aus dem rechten Ohr. Er wird erst einmal zur Überwachung stationär aufgenommen und mit Schmerzmittel versorgt.
Langsam fasst er Vertrauen, frisst sehr gut und benutzt das Katzenklo, so gut es mit seinem Beinchen eben geht.
Das Gröbste hat er überstanden und daher konnten wir auch sein gebrochenes Bein mit einem intramedullären Pin versorgen. Ein paar Wochen muss er durchhalten und darf nicht springen und toben.

Nach 4 Wochen ist der Tag endlich da, die Röntgenbilder sehen gut aus, der Pin kann entfernt werden und ein neues Zuhause ist auch schon in Sicht.
Kaum ist der kleine Mann aus der Narkose erwacht, schreit er nach Futter und flitzt schon wieder durch den Raum, schonen kennt er nicht.

Eine Woche später ist es dann so weit. Der kleine Freddy darf in sein neues Zuhause umziehen. Dort bekommt er auch einen neuen Katzenfreund, den einjährigen Milo.

Die Zwei freunden sich schnell an und Freddy wächst und gedeiht. Wir hoffen er bringt seiner neuen Familie noch viel Glück und Freude ♥️

Hab ein tolles Leben kleiner Mann 🐱

22. August 2023 by Alexandra Haber 0 Comments

Neues aus der Praxis

Neues aus der Praxis 🐕 🐈

Unser neues Endoskop der Firma Storz ermöglicht uns jetzt noch mehr und genauere Diagnostik.

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30. Juni 2023 by Alexandra Haber 0 Comments

Sommerzeit gleich Kriechtierzeit!!

Es ist wieder soweit. Die lästigen Parasiten sind wieder da und versuchen sich auf unseren Haustieren 🐈 🐕 einzunisten. Jetzt weiterlesen!

25. Mai 2023 by Alexandra Haber 0 Comments

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Vorsorge Ist Besser Als Nachsorge 🙂 | Vorsorge ist nicht nur bei uns Menschen ein wichtiges Thema, auch unsere vierbeinigen Familienmitglieder sollten regelmäßig durchgecheckt werden. Jetzt weiterlesen!