28. November 2024 by Alexandra Haber

Auch Hunde und Katzen müssen zum Zahnarzt

Nicht nur wir Menschen profitieren von einer regelmäßigen Zahnuntersuchung und Vorsorge beim Zahnarzt, auch unsere Vierbeinigen Familienmitglieder sollten zumindest bei der jährlichen Impfung auf Zahnprobleme untersucht werden.
Am Allerbesten wäre es natürlich, wenn man schon bei den Welpen übt, regelmäßig ins Maul zu schauen und im Idealfall sogar Zähne zu putzen. Auch Hunde und Katzen neigen zu Zahnsteinbildung und eine Zahnpflege beugt diesem vor und kann frühe Zahnprobleme vermeiden oder zumindest hinauszögern. Leider lassen sich viele Tiere aber nicht gerne die Zähne putzen und so ist es gerade bei den Jungen wichtig, dies gleich von Anfang an zu üben. Es gibt verschiedene Zahnpflegeprodukte, wie Fingerlinge, oder spezielle Zahnbürsten mit denen man arbeiten kann.
Nichts desto trotz kann man eine Zahnsteinbildung aber nie ganz verhindern und früher oder später ist es meistens trotzdem nötig eine Zahnsteinentfernug mittels Ultraschall in Narkose durchzuführen. Dabei wird der Zahnstein entfernt und danach die Zähne wieder poliert. Man sondiert die Taschentiefe der Zähne und kontrolliert die Wurzeln im besten Fall mit Dentalröntgen um abzuklären, ob schon irgendwelche Zähne extrahiert werden müssen.
Bei so einer Narkose werden unsere Patienten komplett gemonitort. Das heißt sie bekommen nicht nur einen Venenkatheter und einen Tubus, sondern hängen zusätzlich auch am EKG, an der Blutdruckmessung, bekommen eine Temperatursonde und die Sauerstoffsättigung wird gemessen, um eine möglichst sichere Narkose zu gewährleisten. Sollte die Narkose länger dauern, haben wir auch die Möglichkeit ihre Lieblinge an die Inhalationsnarkose zu hängen. Sollten Zähne gezogen werden müssen, bekommen die Fellnasen zusätzlich eine Lokalanästhesie.
Wenn Zähne gezogen werden müssen, wird das Zahnfleisch im Nachhinein vernäht, um eine schnellere Heilung zu gewährleisten.
Vor allem bei älteren Tieren, die sich keine Zähne putzen lassen, sehen wir leider immer mehr sehr schlechte Gebisse. Oft haben die Tierbesitzer Angst vor einer Narkose im Alter. Die meisten Tiere profitieren aber stark von einer Zahnsanierung und selbst wenn viele Zähne gezogen werden müssen, kommen sie damit super zurecht und man merkt oft erst im Nachhinein wieviel Schmerzen unsere Lieblinge dann doch hatten. Bei älteren Tieren ist es natürlich sinnvoll vor der Narkose eine Blut- und eine Herz-Kreislaufuntersuchung durchzuführen, um mögliche Erkrankungen auszuschließen. Sollte dies alles in Ordnung sein, steht einer Narkose nichts im Wege.
Natürlich gibt es auch bei unseren Vierbeinern eine Vielzahl an Zahnerkrankungen, wie Fehlstellungen, Autoimmunerkrankungen, etc. Darüber erzählen wir euch aber im nächsten Post noch mehr.